Kinder-Lernen

Was bedeutet lernen im Vorschulalter?

Lernen geschieht von Geburt an. Es gehört sozusagen zum „Überlebensprogramm“ eines jeden Menschen.

Kinder sind ständig in Bewegung, wollen vieles wissen, erforschen und ausprobieren. Sie lernen in diesen ersten Jahren nicht nur ihren Körper zu beherrschen und die Grundlagen ihrer Muttersprache, sonder auch Ängste zu überwinden und Grenzen auszuloten. Dazu nutzen sie alle ihre Sinne, den gesamten Körper und ihre Gefühlswelt. Im Gehirn wird also eine Grundstruktur aufgebaut, die alle späteren Bildungsmaßnahmen mitträgt und färbt und so das ganze Leben lang begleitet.

Was ist Intelligenz?

Meistens werden darunter rein kognitive Fähigkeiten eines Kindes verstanden. Doch gibt es nicht nur diese Form der Intelligenz. Jedes Kind hat individuelle Begabungsschwerpunkte wie z.B. Sprache, Logik, Musik, Körpergefühl, Tanz, visuelle, soziale und emotionale Fähigkeiten, Natur und Philosophie. Jeder dieser Begabungsschwerpunkte ist gleichwertig.

Die Rolle des Kindergartens als Bildungseinrichtung

Im Vorschulalter wird das Fundament für die grundsätzliche Einstellung des Kindes zum Leben gelegt. Individuell stärkende Lern- und Lebensmuster oder aber Versagensängste werden jetzt geboren und genährt. Deshalb ist diese Phase so wichtig. Wenn Kinder an sich selbst zu glauben lernen, auf die Bezugspersonen vertrauen können und die Welt entdecken dürfen, werden sie sich zu starken und gesunden Persönlichkeiten entwickeln. Die Entfaltung ihrer kognitiven Fähigkeiten gehört dann als ein natürlicher Baustein mit zu diesem ganzheitlichen Entwicklungsprozess, denn jedes Kind ist in seinem Herzen ein „Weltmeister“ im Lernen-wollen

Das Lernen lernen

Um das Lernen zu lernen berücksichtigen wir in unserer Einrichtung verschiedene lernfördernde Grundlagen:

  • Lernen spielerisch und vielfältig ganzheitlich anbieten
  • Aufgaben didaktisch so vorzubereiten, dass sie das Kind schaffen kann
  • Methoden, Lernschritte und Förderangebote an die Kinder anpassen, nicht umgekehrt
  • Lernen Gefühle wahrzunehmen und auszudrücken
  • Wiederkehrende Rhythmen einsetzen, denn das gibt Sicherheit
  • Aufgaben sinnvoll und interessant gestalten, denn das fördert die Konzentration
  • Genügend Freiräume und Zeit für selbstständige Experimente geben
  • Schablonen und festgelegte Leistungsziele, die alle Kinder zur selben Zeit und auf dieselbe Weise erreichen müssen, lähmen und blockieren das selbstständige Finden von Lösungen
  • Spiele, bei denen es Verlierer und Gewinner gibt, behutsam einsetzen, da langsamere und ängstliche Kinder sich so schnell als Versager fühlen
  • Jeder darf Fehler machen
  • Kreative Schöpfungen sind immer ein Selbstausdruck und werden deshalb nicht bewertet;
  • Fantasie verzaubert und macht frei
  • Ruhige Räume und kleine Lerngruppen helfen, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren
  • Mit Liebe lehren – auf Ehrgeiz und Angstmacherei verzichten
  • Linkshändige Kinder nicht umschulen
  • Die Motorik und Sensorik stärken
  • Die soziale und emotionale Intelligenz positiv unterstützen
  • Miteinander Sprache erleben und einsetzen